Ich: “Weil es ein Tier ist.“
Freundin: „Pilze isst du doch aber, die zählen auch nicht zu den Pflanzen.“
Ich: „Ja, das ist zwar eine eigene Gattung, doch die zählt nicht zu den Tieren.“
Freundin: „ Wer sagt dir denn aber, dass die Pflanzen keine Schmerzen spüren.“
Ich: „Pflanzen haben kein Nervensystem wie Tiere, deshalb geh ich davon aus, dass sie wahrscheinlich keine Schmerzen haben.“
Onkel: „Na ja und außerdem stoßen sie auch keine Schmerzenslaute aus, wie Tiere das schon tun.“
Freundin: „Ja Fische aber auch nicht. Die haben nicht so ein Nervensystem wie Tiere und machen ja auch keine Geräusche, also spüren sie auch keine Schmerzen.“
Ich: „Doch ich denke, die haben auch schmerzen, auch wenn sie diese nicht durch Lungen zum Ausdruck bringen können.“
Freundin: „Nein, wenn man Haien zum Beispiel die Flossen abschneidet und sie dann wieder ins Meer wirft, spüren sie die fehlenden Flossen auch nicht. Dass sie dann im Meer sterben ist ja wieder was anderes.“
Ich: „Schmerzen hin oder her. Ich muss ja nicht unterstützen, dass die Tiere getötet werden.“
Freundin: Schulter zucken
In solchen Augenblicken frag ich mich immer, wie intolerant Menschen sein können oder ob das eine geniale Erfindung des Gehirns ist, um zu rechtfertigen, dass man ja gar nichts schlimmes macht, da man den Tieren ja keine Schmerzen zufügt. Das sie dann später sterben, ist ja dann nicht mehr die Schuld des Menschen.
Ich diskutiere dann auch meist nicht weiter, weil ich denke, dass mein Gegenüber sich mit so einer Meinung sowieso nicht überzeugen lässt, egal was ich für Argumente bringe. Oder sollte man dies dann gerade machen? Und es vielleicht sogar darauf ankommen lassen, dass die Freundschaft dadurch einen Knick bekommt?
PS: Übrigens stimmt es nicht, dass Fische keine Schmerzen haben. Hier ein Ausschnitt von der Website des Vegetarierbundes:
Marc Bekoff, Professor der Biologie an der Universität von Colorado, weist darauf hin, dass Fische über Nervensysteme verfügen, die bei anderen Tieren für die Fähigkeit des Schmerzempfindens verantwortlich gemacht werden.Wer mehr zum Thema lesen will, findet es hier vebu.de/tiere-a-ethik/tiere-und-tierhaltung/fische
Wie beim Menschen schießen auch bei Fischen unter Stress Puls und Blutdruck in die Höhe, steigt der pH-Wert des Blutes an und verändert sich der Stoffwechsel. Auch bei Muscheln (Schalentieren) sind im Stresszustand Morphine festgestellt worden, die nach Ansicht von Nervenforschern – ebenso wie beim Menschen – die Funktion der Schmerzlinderung haben. [...]
Fische lernen laut Dr. Theresa Burt de Perera an der Universität von Oxford schneller das Umgehen von Hindernissen als Hunde und haben ein überraschend gutes Langzeitgedächtnis, was ihnen ermöglicht, sich noch Monate später an das Gelernte zu erinnern. Selbst komplexe mentale Aufgaben, an denen zum Beispiel unser Hamster kläglich scheitert, meistern die Meeresbewohner. Zudem weisen Fische primatenähnliche kognitive Fähigkeiten auf, so dass sie ihre Artgenossen aus dem Schwarm wieder erkennen.

