Montag, 29. April 2013

Ist das Leben wirklich durch Leid geprägt?

Umso länger ich über die „drei Arten des Leidens“ nachdenke, umso mehr muss ich ihnen zustimmen. Wie häufig ist es so, dass wir auf einer Veranstaltung sind, uns mit Freunden treffen oder in den Armen unsere/s Liebste/n liegen und immer wieder hoffen, der Augenblick würde ewig anhalten? Doch irgendwann geht er vorbei und wir sind enttäuscht oder traurig. Wieso sind auch Millionäre nicht unbedingt glücklich, obwohl sie sich alles leisten könnten, was sie wollten? Wieso setzen wir uns immer neuere und größere Ziele sobald wir die vorherigen erreicht haben? Wieso muss es der neuere Fernseher, das bessere Handy usw. sein, dass wir unbedingt haben wollen? Wieso sind wir nicht mit dem zufrieden, was wir haben?

Vielleicht ist das die Art der meisten Menschen, das Leiden überwinden zu wollen. Ewiges Glück zu und vollkommene Zufriedenheit zu erreichen. Doch durch den ewigen Anstieg des materiellen Besitzes wird dieser Zustand nicht erreicht. Es gibt immer jemanden der mehr hat als wir, immer jemanden der hübscher und klüger ist oder mehr Freunde hat. Deshalb treten wir ständig mit anderen in Konkurrenz. Dazu kommen noch die Medien, die einem vermitteln, dass bestimmte Produkte helfen, „ewig jung zu bleiben“ oder "noch glücklicher" zu sein. Es ist ein ewiger Kreislauf, der sich nur schwer durchbrechen lässt. Doch der Buddhismus möchte helfen, genau dies zu tun – den Kreislauf durchbrechen und dadurch wirkliches Glück zu erfahren. Doch das ist einer der schwersten Schritte überhaupt...

Dazu gibt es auch ein schönes Zitat, dass viel besser ausdrückt, was ich sagen will, als ich es kann:

"Warum sind wir oft enttäuscht, ängstlich oder unzufrieden? Weil wir sehr hohe Erwartungen haben. Gesundheit, Freiheiten, Freunde, Schönheit, materiellen Wohlstand, wir können nie genug davon bekommen, setzen die Ansprüche immer höher und merken nicht, dass wir dadurch immer schwerer glücklich zu machen sind. Genügsamkeit ist das Zauberwort. Ohne sie ist keiner je zu befriedigen, aber mit ihr können uns Neid, Missgunst, Unzufriedenheit und Habgier nichts mehr anhaben. Es ist ein Gefühl großer Freiheit, wenn man Genügsamkeit empfindet. Nagarjuna, der indische Denker sagt: "Derjenige, der die Zufriedenheit kennt, ist wahrhaft reich, auch ohne materielle Besitztümer."

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